SONJA SCHÜRGER
SEMINAR III
Die Hof-Landschafts-Identität gemeinsam entwickeln
Ausbilden von Wahrnehmungsorganen für das Geistige in der Natur
In Kooperation mit PETRARCA – Europäische Akademie für Landschaftskultur
Einer Landschaft oder einer Hofeinheit stehen wir nicht in gleicher Weise als sinnlich erfahrbar Einheit gegenüber wie einem Baum oder einem anderen Menschen. Wir gehen in sie hinein, nehmen seelisch und geistig Anteil an dem, was uns auf einem Rundgang durch verschiedene Landschaftsräume als atmosphärisches Erlebnis entgegenkommt. Dabei erfahren wir einerseits viele verschiedene Einzelheiten, andererseits bildet sich ein zunächst schwer fassbarer und dennoch deutlicher Gesamteindruck des Charakteristischen dieses Ortes aus.
Wie lassen sich diese polaren aber dennoch zusammengehörigen Wahrnehmungsebenen verbinden? In welchem Verhältnis stehen wir dabei zur Landschaft und sie zu uns?
Ausgehend von der genauen Wahrnehmung der Elemente der Landschaft, der Nutzungsformen, der Pflanzen und Tiere werden wir auf die Zusammenhänge und Beziehungen achten, die sich unmittelbar an der Beobachtung zeigen.
Entscheidend ist dabei Erklärungen und Interpretationen zurückzuhalten und möglichst offen zu sein für das, was sich in der aktuellen Begegnung zeigen will. Mit bildhaften Begriffen und einem erlebenden Denken können die äußeren und inneren Erfahrungen aufgefasst und zum Ausdruck zu gebracht werden. Im gegenseitigen Austausch, im Mitteilen und Zuhören entsteht nach und nach ein geistiger Raum, in dem sich das Besondere, Wesenhafte eines Ortes aussprechen kann.
Zu einem Hof, zu einer Landschaft gehören ja ganz wesentlich die Menschen, die hier leben und arbeiten. Im Zusammenleben wird meist schnell deutlich, dass jeder seine eigene Blickrichtung hat und einvernehmliche Entscheidungen nicht so leicht herzustellen sind. Im Laufe des Seminars werden die Teilnehmer erfahren, wie die Sichtweise der anderen die eigenen Erfahrungen ergänzt und bereichert und auf diese Weise ein umfassendes bewegliches Gesamtbild entsteht, in dem sich alle wiederfinden. Jede neue Erfahrung kann in das Ganze integriert werden, sofern die persönlichen Urteile an die Wahrnehmung anknüpfen und damit die innere Anschauung immer reicher und konturierter machen.
Landschaft und die Hofindividualität entwickelt sich in der Zuwendung der Menschen zu ihrem Ort und in der zwischenmenschlichen Verständigung. Hat diese Erfahrung vielleicht mit dem zu tun, was wir als den Charakter, als Stimmigkeit oder Disharmonie, als die Identität einer Landschaft erleben?
Nimmt man dies ernst, so wird Hof- und Landschaftsentwicklung zu einem dynamischen Prozess. Durch eine Schulung der sinnlichen Wahrnehmung, sowie der Empfindungs- und Ausdrucksfähigkeit der eigenen Erfahrungen wird es möglich, diesen Prozess bewusst zu ergreifen als Basis für eine Zukunftsentwicklung, die dem Ort und den beteiligten Menschen gerecht wird.
Zeitrahmen: Freitag 15:30 Uhr – Samstag ca. 16:30 Uhr
Kosten: ca. 150 €/pro Person bei mind. 8 und max. 20 Teilnehmern
Termine werden regelmäßig oder auf Anfrage angesetzt.
ANMELDUNG / FRAGEN
Zur Anmeldung bitte unter Betreff den entsprechenden Workshop eintragen.